Mittwoch, 3. August 2016

Mörderischer Mistral - Cay Rademacher



Erscheinungsdatum Erstausgabe : 11.04.2014
Verlag : DuMont Buchverlag
ISBN: 9783832163167
272 Seiten

Lesenswerter Provencekrimi mit Flair, anfangs sehr ruhig

Bis vor Kurzem war Capitaine Roger Blanc ein erfolgreicher Korruptionsermittler in Paris, doch anscheinend hat er sich mit den falschen Leuten angelegt und wurde nun in die Provinz strafversetzt. Als wäre das als Pariser nicht schon schlimm genug, hat ihn zudem auch noch seine Frau verlassen. Blanc verzieht sich in eine baufällige Ölmühle, die er von seinem Onkel einst geerbt hat. An Land und Leute sowie die neuen Kollegen und ihre speziellen Arbeitsweisen muss sich Blanc erst einmal gewöhnen. Allerdings bleibt dazu keine Zeit, als Blanc unverzüglich die Aufklärung eines Mordes zugewiesen wird. Und hier zeigt sich, dass es auch auf dem Lande Intrigen und Korruption gibt. 

Die Story klingt nach vertrauter Kost, aber die Umsetzung war doch recht erfrischend. Natürlich sind Blancs neue Nachbarn sehr misstrauisch und Blancs neuer Kollege scheint mehr an Essen, Wein und Schlafen interessiert zu sein, als an der Polizeiarbeit. Glücklicherweise gibt es noch die quirrlige Kollegin Fabienne, die auf jeden Fall auf Zack ist. Die hiesige Untersuchungsrichterin Aveline Vialaron-Allègre ist gleichzeitig die Frau des Politikers, der für die Versetzung Blancs zuständig war. Auch wenn Blanc duzende Meilen entfernt von diesem ist, steht er blöderweise noch immer unter dessen Scheffel.

Die Ermittlungen verlaufen anfangs etwas stockend und es gibt einige Verdächtige, die es zuzuordnen gilt. Der zweite Teil widmet sich mehr Blancs Person, der neue Verbindungen knöpfen muss, um in der neuen Heimat voranzukommen. Das gespannte Netz aus Intrigen und die Auflösung des Falls empfand ich als stimmig. Gegen Ende wurde es nochmal unnötig dramatisch, was nicht so gut zum beschaulichen vorherigen Part passte. Aber das ist eher eine kleine Kritik am Rande. 

Mir gefiel die Ruhe des Buches sehr, die aber auf keinen Fall langweilig war, da es stetig Spannungsmomente gab. Die lebhafte Schilderung der Provence lassen auch nicht Ortskundige ein Bild von ihr bekommen. Im Vergleich zu Jean-Luc Bannalec kam mir die Schreibweise viel leichter und dahinfliegender vor. Glaubwürdige und zugleich sympathische Charaktere machen auf jeden Fall Lust auf die Folgebände. Ich vergebe 4 Sterne für diesen gelungenen Krimi.


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