Dienstag, 19. Juli 2016

Die Sandwitwe - Derek Meister


Erscheinungsdatum Erstausgabe : 16.05.2016
Verlag : Blanvalet Taschenbuch Verlag
ISBN: 9783734100611
416 Seiten


Sand, Sand und noch mehr Sand


Kommissar Knut Jansen und Ex-FBI Profilerin Helen Henning haben es wieder mit einem verstörenden Fall zu tun: In Valandsiel werden mehrere mit Sand gefüllte Leichen gefunden, die der Mörder zu grotesken Figuren drapiert hat. Dabei geht der Täter sehr brutal und erbarmungslos vor. Ein anonymer Anruf bei der Polizei macht die Ermittlungen zu einem Katz- und Mausspiel, bei dem es darum geht, sein jetziges Opfer zu befreien. Knut und Helen stoßen auf wirre Wahrheiten, die bereits fünfundzwanzig Jahre vergraben sind.

Derek Meister hat bereits in dem ersten Fall "Der Jungfrauenmacher" gezeigt, dass seine Thriller recht ungewöhnlich und gleichzeitig ziemlich brutal sind. Obwohl der erste Fall nichts mit der neuen Herausforderung zu tun hat, macht es bei der persönlichen Entwicklung der Charaktere schon Sinn, den vorangegangen Teil gelesen zu haben. Ansonsten fehlen einige Zusammenhänge und Hintergründe beim Lesen. Die Geschichte beginnt mit der Entführung der Architektin Anneke Goldmann, die vorab ein paar Sandtürme vorfindet. Kurz danach wird die Leiche von Robert Jäger gefunden, dessen Körper völlig mit Sand zugeschüttet ist - innerlich. Diese Sandtürme befinden sich auch bei weiteren potentiellen Opfern, die es nun zu retten gilt.

Knut leidet immer noch unter der schwierigen Beziehung zu seinem Vater, der sich immer wieder in die Ermittlungen einklinkt und seinen Sohn nicht alleine machen lassen kann. Letztendlich geraten diese Reibereien zu einem handfesten Streit. Knut ist wie auch im ersten Buch eigentlich mit Birthe zusammen, allerdings schwärmt er immer noch für Helen und lässt Birthe dies ziemlich hart spüren. Helen kann sich dem jedoch kaum widmen, wird sie doch von einer Rockerbande verfolgt, die von ihrem Ex auf sie angesetzt wurde. Man könnte sagen, dass sie zudem posttraumatische Belastungsstörungen hat, da sie immer wieder intensive Erinnerungen an den Tag hat, wo sie ihr Bein verlor. Jedoch konnte ich mich wenig bis gar nicht in Helen und Knut reinversetzen. Vor allem Helens private Geschichte wirkt völlig separiert zum eigentlichen Geschehen.

Sand ist wirklich das zentrale Element des Buches. Ich konnte und wollte irgendwann nichts mehr davon lesen. Seien es mit Sand gefüllte Leichen, Sandberge, die vom Täter aufgeschüttet werden oder riesige Wanderdünen, die ganze Dörfer verschütten, was recht schwierig vorzustellen war. Es geht wirklich seitenweise einfach nur um rieselnden Sand. Dazu kommen diverse Sequenzen, die einer sehr wirren Kinderfantasie entsprechen und das Lesen sehr schwer machen.

Obwohl das Ende eigentlich ziemlich überraschend ist, was den Täter belangt, hatte ich mich innerlich bereits so sehr vom Geschehen entfernt, dass es mich noch mehr gelangweilt hat, als der Anfangsteil. Leider war bereits so viel abgedreht in dem Buch, dass ich mich einfach gar nicht mehr reinfinden konnte. Ich denke nicht, dass ich die Serie weiterverfolgen möchte. Ich mag zwar außergewöhnliche Fälle, allerdings brauche ich bei einem Thriller auch noch einen halbwegs realen Bezug. Ich kann leider nicht mehr als zwei Sterne vergeben, die ich nur für den recht Interesse weckenden Anfangsteil gebe.




Vielen Dank an den Blanvalet Verlag !




TITELTITEL

2 Kommentare:

  1. Stoßseufzer!!!! Endlich noch jemand, dem das Buch nicht gefallen hat! In der LR war ich die Einzige und sonst gibt es auch nur wenige eher schlechte Bewertungen.... Ich habe mich ebenfalls gelangweilt und fand vorallem die Protagonisten echt gewöhnungsbedürftig! Dann hatte der Teil rund um Helen eigentlich gar nichts mit dem Rest der Geschichte zu tun.
    Liebe Grüße
    Martina
    http://martinasbuchwelten.blogspot.co.at/

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  2. Hallo Martina,

    oh je, das kenn ich. Man zweifelt dann manchmal schon an sich selber und fragt sich, ob man was anderes gelesen hat ;-) Aber offensichtlich ging es mir wie dir. Geschmäcker sind ja zum Glück verschieden.

    Liebe Grüße,
    Ayleen

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